Äthiopien ist das Mutterland des Kaffees. In fast keinem anderen Land auf der Welt ist man so stolz auf sein wichtigstes Exportgut. Traditionelle Zeremonien, Familien, die generationsübergreifend auf ihren Kaffeeplantagen arbeiten und einfach guter Kaffee. Es wurde eigentlich schon alles geschrieben über das einzige Land Afrikas, welches in seiner Geschichte niemals vollständig kolonialisiert wurde.
Doch in unserem entkoffeinierten Kaffee OHNE befinden sich ausschließlich Bohnen aus äthiopischen Kleinbauer-Koorperativen. In Äthiopien leben aktuell rund 15 Millionen Menschen von ihrer Arbeit in der Kaffeebranche. Das entspricht fast 85% aller Jobs! Aus diesem Grund möchten wir Euch in diesem Artikel unser Lieblingsland des Kaffees ein wenig näher bringen.
Die Wiege des Kaffees. Warum eigentlich?
Um die Herkunft des Kaffees ranken sich viele Mythen. Kein Wunder wenn man bedenkt, dass Kaffee nach Erdöl das zweitgrößte Handelsgut weltweit ist. Man hat sich aber aufgrund einer, wie wir finden extrem liebevollen, Legende auf Äthiopien als die "Wiege des Kaffees" geeinigt:
In einer 1671 erstmals veröffentlichten Schrift von Antonius Naironus ist von Hirten aus dem Königreich Kaffadie Rede. Das Königreich, das als Namensgeber für unser Lieblingsgetränk Pate stand, liegt im heutigen Äthiopien. Ein Teil der von ihnen betreuten Ziegenherde soll, nachdem sie von einem bis dahin noch unbekannten Strauch voll mit roten Früchten genascht hatte, bis in die Dunkelheit hinein hellwach und ungewöhnlich munter gewesen sein. Die Tiere, die nicht in der Nähe des Strauches waren, schliefen hingegen seelenruhig. Als ein Hirte, der Legende nach trug er den Namen Kaldi, neugierig wurde und selber jene roten Früchte probierte stellte er ebenfalls eine belebende Wirkung fest.
Die Hirten berichteten Mönchen eines nahegelegen Klosters von dieser Hexerei. Die Mönche stellten umgehend Nachforschungen an und entdeckten an der Stelle, an denen die Ziegen den Strauch verzehrt haben sollen, grüne Pflanzen mit kirschenartigen Früchten. Diese Früchte sollen sie dann mit heißem Wasser aufgegossen haben, nur um anschließend die ganze Nacht beten und plaudern zu können. Der Kaffee in seiner Ursprungsform war geboren.
Mit dem äthiopischen Kaffee wie wir ihn heute kennen und lieben, hat dieser Aufguss natürlich nichts mehr zu tun. Heute wachsen die Pflanzen bei Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad auf einer Höhe von ca. 1.800 Metern.
Schauen wir uns doch mal die Historie und die aktuelle Situation in Äthiopien heute an.
Äthiopien und Kaffee - Licht und Schatten
Denn der Kaffeehandel war für den Binnenstaat Äthiopien nicht immer ein Segen. Mitte der 50er Jahre richtete die damalige Regierung des Landes einen nationalenWirtschaftsrat ein, der die Entwicklungspläne des Landes besser koordinieren sollte. Während sich die ganze Welt, dabei auch weite Teile Afrikas, in den Folgejahren immer besser entwickelten und die Wirtschaft entsprechend wuchs, fiel Äthiopien 1974 in eine tiefe Krise. Diese betraf am Ende auch das wichtigste Agrarprodukt des Landes, den Kaffee.
Ganze 17 Jahre lang, von 1974 bis 1991, stand das Land in Folge eines Bürgerkrieges unter einer strengen Militärherrschaft des DERG-Regimes, welches nach dem Sturz des Kaisers Haile Selassie an die Macht kam. Zahlreiche Auseinandersetzungen, unter anderem auch mit dem Nachbarland Eritrea, sorgten für eine extreme Armut innerhalb des Landes.
Seit 1991 ist Äthiopien offiziell ein föderales Land, in dem die inländischen Strukturen nach und nach wieder aufgebaut werden. Ein großer Fokus liegt hier natürlich auf dem Kaffee. Immerhin hängen fast 75% der Einnahmen des Landes vom Export der Bohnen ab!
Trotz all der politischen Konflikte haben sich die tollen Menschen Äthiopiens die Freude am Kaffee nicht nehmen lassen. Das spiegelt sich ganz besonders in einer Sache wieder: Der traditionellen Kaffeezeremonie.
Buna - viel Mehr als nur Kaffeetrinken
Bis zu drei Mal am Tag kommt man in Äthiopien zu einer traditionellen Kaffeezeremonie zusammen. Das ganze nennt sich dann Buna und kommt ganz ohne Vollautomaten oder Siebträger aus. Der Fokus liegt ganz allein auf dem Zusammensein und dem Respekt der Teilnehmern untereinander.
Die noch grünen Rohbohnen werden per Hand gewaschen, ehe sie in einer großen Pfanne über einer offenen Flamme geröstet werden. Sie werden über dem Feuer geschwenkt bis sie braun sind. Anschließend werden die Bohnen per Hand mit einem Mörser gemahlen oder zerstampft.
Das nun sehr grobe Kaffeepulver wird anschließend in eine traditionelle Kaffeekanne aus Ton, Jebena genannt, gegeben und bis zu drei mal aufgebrüht. An dieser Stelle ist es erwähnenswert, dass bei der Buna der Kaffee häufig mit viel Zucker und Milch getrunken wird. Lediglich in ländlicheren Kreisen wird der Kaffee überwiegend schwarz, manchmal sogar mit etwas Salz, getrunken. Während die Äthiopier ihr Nationalgetränk in einer größeren Runde genießen, essen sie Popcorn oder geröstetes Getreide.
Was ihr sonst noch wissen müsst:
Die verschiedenen Kaffees aus Äthiopien sind nach ihren jeweiligen Herkunftsregionen benannt. Die meisten im Handel erhältlichen Kaffees wachsen in Bergregionen östlich der Hauptstadt Addis Abeba und werden Harras genannt. Andere bekannte Arten hören auf die Namen Limu, Yirgacheffe, Bebeka, Tepi und Sidamo. Für letzteren haben wir uns bei OHNE auch entschieden. Aber warum?
Ihr werdet es spätestens bei den ersten Tassen merken: Der Kaffee aus der Sidamo-Region ist extrem abwechslungsreich. Er hat einen vollmundigen Gesamtcharakter, weiß aber mit einer feinen Säurenote zu überzeugen. Wenn man ganz genau drauf achtet, lassen sich auch diverse Fruchtnoten erkennen. Ein ansprechendes Profil für jeden, der grenzenlosen Kaffeegenuss erleben will.
Mehr Fun Facts gefällig? Gar kein Problem:
Da Äthiopien ein Binnenland ist, wird der Kaffee aus den Bergregionen in das angrenzende Land Djibouti transportiert. Erst von hier macht sich dann der Kaffee auf den Weg nach Hamburg. Dies passiert hauptsächlich im Spätsommer, da die Kaffeefrüchte von Oktober bis April geerntet werden. Das Erntevolumen in ganz Äthiopien betrug übrigens im Zeitraum 2018/2019 7,8 Millionen Säcke á 60 Kilo. Das klingt viel, sind am Ende aber "nur" 4,5% der weltweiten Rohkaffeeproduktion.
Wer genau wissen möchte, wie der Kaffee von der Farm zu Euch in die Tasse kommt, dem sei unsere Homepage ans Herz gelegt.
Entkoffeinierter Kaffee OHNE Ausbeutung.
Wir bei OHNE stehen für einen qualitativ hochwertigen Kaffee, der transparent und fair gehandelt wird. Entlang unserer Lieferkette wollen wir allen Beteiligten offen gegenüberstehen und insbesondere die Situation im Herkunftsland Schritt für Schritt verbessern.
Wer auf den Geschmack gekommen ist und uns dabei unterstützen möchte, der kann sich ein kleines Stück Äthiopien nach Hause holen. Unser entkoffeinierter Espresso und der Filterkaffee ohne Koffein ermöglichen einen grenzenlosen Genuss für alle. Egal zu welcher Tageszeit.
In diesem Sinne: በቡና ይደሰቱ
Das ist übrigens Amharisch und bedeutet: Genießt Euren Kaffee.
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➱ Zu grenzenlosem OHNE Filterkaffee
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