Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Deutschen. Jeder Bundesbürger trinkt im Durchschnitt 3,6 Tassen pro Tag – das ist mehr als der durchschnittliche Wasserkonsum! Von diesen 3,6 Tassen werden die meisten morgens getrunken. Das hat vermeintlich einen ganz simplen Grund: Kaffee muss wach machen... oder?
Das stimmt nur bedingt! Denn laut einem Tchibo Kaffeereport, der im Sommer 2020 veröffentlicht wurde, trinken lediglich 40 Prozent aller Befragten Kaffee, um wach zu werden. Viel häufiger wird Kaffee getrunken, um mit Freunden und Bekannten zusammen zu sitzen und einfach eine gute Zeit zu haben.
70 Prozent, der von Tchibo ausgewählten Personen, konsumieren Kaffee aus dem einfachen Grund, dass er ihnen gut schmeckt.
WARUM DANN ALSO KAFFEE MIT KOFFEIN?
Sieht man sich diese Statistik an, könnte man meinen, dass das in den Bohnen enthaltene Koffein eigentlich nur eine zweitrangige Rolle spielt. Denn zum Socializing mit Freunden oder der Familie braucht man nicht unbedingt einen Koffeinschub, oder? Auch nicht, wenn man nur mit einem leckeren Getränk im Garten chillen und den guten Geschmack und die schöne Aussicht genießen will.
Warum sich also trotzdem regelmäßig mit der Arzneidroge Koffein vollpumpen, wenn es einem gar nicht um den Effekt des Wachwerdens geht? Warum nicht stattdessen auf entkoffeinierten Kaffee umsteigen?
Wir von OHNE denken, dass entkoffeinierter Kaffee in Premium-Qualität alle Menschen miteinander verbinden kann. In einer gemütlichen Runde können alle ihren Kaffee genau so trinken, wie sie möchten. Kein Koffein mehr am Mittag, weil man besser schlafen möchte? Kein Problem mit qualitativ hochwertigem entkoffeiniertem Kaffee!
Aber was genau ist koffeinfreier Kaffee überhaupt? Wie wird Kaffee eigentlich entkoffeiniert und wie kam es dazu?
Genau mit diesem Thema wollen wir uns in diesem Artikel mal genauer beschäftigen und uns ansehen, was der Ursprung von entkoffeiniertem Kaffee ist, wie Kaffee entkoffeiniert wird und warum wir finden, dass die CO2-Methode die beste ist.
Eine kurze Geschichte des entkoffeinierten Kaffees
Das erste kommerziell genutzte Entkoffeinierungsverfahren wurde Anfang des 20. Jahrhunderts (ca. 1905) in Deutschland entwickelt und patentiert. Der Grund dafür war, dass der Erfinder, Ludwig Roselius, befürchtete, dass sein Vater an einer Koffein-Vergiftung starb, da dieser Kaffee-Vieltrinker gewesen war.
Beim sogenannten Roselius-Verfahren wurden die Bohnen mit Salzwasser verquollen. Zusätzlich kam Benzol als Lösungsmittel während der Extraktion zum Einsatz. Dieses ist giftig und krebserregend und wird heute natürlich nicht mehr verwendet.
Trotzdem war dieses Verfahren für lange Zeit der Standard. Roselius gründete die Firma Kaffee HAG und vermarktete sein Produkt als Luxusgut, womit er weltweit erfolgreich war (in Frankreich und den USA unter dem Namen Sanka).
Natürlich wurden über die Jahre noch weitere Verfahren zur Entkoffeinierung von Kaffee entwickelt, die wir euch auch noch Vorstellen wollen.
Kaffee entkoffeinieren: die Verfahren
Zuerst einmal einige Fakten über das Entkoffeinieren allgemein:
- Es werden immer die grünen Bohne in ihrem ungerösteten Zustand entkoffeiniert.
- In allen Verfahren wird Wasser benutzt, da Koffein wasserlöslich ist.
- Die Kunst des Entkoffeinierens ist es, das Koffein zu lösen, ohne zu viele Öle, Aromastoffe etc. zu verlieren.
- Zu unterscheiden ist zwischen lösungsmittelbasierten und lösungsmittelfreien Verfahren.
Lösungsmittelbasierte Entkoffeinierungsverfahren:
Das sind Verfahren, bei denen das Koffein mit Hilfe eines chemischen Lösungsmittels, wie Dichlormethan oder Ethylacetat, aus den Bohnen entfernt wird. Nur wenn das natürliche Ethylacetat verwendet wird, kann der Kaffee als ‚natürlich entkoffeiniert‘ bezeichnet werden. Dieses Lösungsmittel ist weniger bedenklich als Dichlormethan, welches unter Verdacht steht, krebserregend zu sein.
Unterschieden wird bei diesen Verfahren noch zwischen indirekten und direkten Verfahren:
Das indirekte Verfahren:
Beim indirekten Verfahren werden die Kaffeebohnen mehrere Stunden lang in fast kochendem Wasser eingeweicht, wodurch das Koffein sowie andere Aromastoffe und Öle aus den Bohnen extrahiert werden. Aus diesem Kaffee-Wasser-Gemisch wird nun entweder mit Dichlormethan oder Ethylacetat das Koffein entfernt.
Die Bohnen werden herausgenommen und dann entsorgt, während das koffeinfreie Wassergemisch mit neuen Bohne erhitzt wird. Dabei entsteht ein sogenanntes Lösungsgleichgewicht. Da in dem Wassergemisch bereits all die anderen Stoffe des Kaffees enthalten sind, außer eben dem Koffein, wird den neuen Bohnen nur das Koffein entzogen. Die Aromen und anderen Bestandteile verbleiben in der Bohne.
Das direkte Verfahren:
Beim direkten Verfahren werden die grünen Bohnen erst für 30 Minuten heißem Wasserdampf ausgesetzt und dann zehn Stunden in einem der beiden oben genannten Lösungsmittel gebadet. Dabei wird das Koffein aus den Bohnen gelöst. Dem folgen weitere zehn Stunden des Trocknens, währenddessen sich das Lösungsmittel wieder von den Bohnen trennt. Dieser letzte Schritt ist besonders wichtig, wenn Dichlormethan verwendet wird und sollte sorgfältig durchgeführt werden. Dies ist die am meisten verbreitete Methode.
Das Sugar-Cane-Verfahren:
Eine Variante des direkten Verfahren ist das Sugar-Cane-Verfahren (deutsch: Zuckerrohr-Verfahren). Dieses stammt aus Kolumbien, wo es Zuckerrohr im Überfluss gibt. Das Verfahren wird direkt auf den Plantagen durchgeführt.
Zu Beginn wird fermentierte Melasse aus Zuckerrohr verwendet, um Ethanol herzustellen. Das Ethanol wird mit einer natürlichen Essigsäure gemischt, um das Lösungsmittel Ethylacetat zu erzeugen.
Dann werden die Kaffeebohnen erst in Wasser eingeweicht und nach einer ausreichenden Einweichzeit einer Ethylacetat-Wäsche unterzogen, wodurch das Koffein gelöst wird. Abschließend werden die Bohnen erneut mit Wasser und dann kurz mit heißem Wasserdampf gereinigt und dann getrocknet. Durch diesen Prozess werden ca. 97 Prozent des enthaltenen Koffeins entfernt. Durch die fermentierte Melasse, die beim Sugar-Cane-Verfahren benutzt wird, bekommen die Bohnen einen angenehm süßen Geschmack.
Da das Ethylacetat aus Zuckerrohr gewonnen wird, ist diese Variante des Direkten Verfahren besonders natürlich.
Nicht lösungsmittelbasierte Entkoffeinierungsverfahren:
Das sind Verfahren, bei denen das Koffein ohne Hilfe eines chemischen Lösungsmittels aus den Bohnen entfernt wird. Diese Methoden sind absolut natürlich.
Der Schweizer-Wasser-Prozess:
Diese Verfahren wurde in den 1970er Jahren von der Swiss Water Decaffeinated Coffee Company entwickelt. Sie funktioniert ähnlich wie das indirekte Verfahren, nur dass eben kein Lösungsmittel zum Einsatz kommt.
Die Bohnen werden ebenfalls so lange in heißes Wasser eingelegt, bis das Koffein und alle anderen Bestandteile sich herausgelöst haben. Die Bohnen werden dann herausgenommen und entsorgt. Anschließend wird die Wasser-Kaffee-Lösung mit einem Aktivkohlefilter entkoffeiniert.
Dieser entkoffeinierten Lösung werden frische Kaffeebohnen zugegeben. Es entsteht wieder ein Lösungsgleichgewicht und nur das Koffein wird den frischen Bohnen entzogen. Anschließend werden die Bohnen getrocknet und weiterverarbeitet. Diese Methode ist besonders aufwendig und teuer und wird heute kaum noch angewendet.
Die CO2-Methode:
Dieser Prozess ist besonders schonend für die hochwertigen Rohbohnen und basiert auf einem der wichtigsten Verbindungen unserer natürlichen Umwelt: Kohlendioxid.
Es ist in der Luft, die wir atmen, ermöglicht das Wachstum von Pflanzen und ist dazu auch noch ein klasse Lösungsmittel für Koffein! Bei dem Verfahren gibt es zwei verschiedene Varianten: entweder wird natürliches Kohlendioxid in einem flüssigen Zustand verwendet oder das Kohlendioxid ist in einem überkritischen Zustand. Das bedeutet, dass das CO2 in einem gasförmigen Zustand ist, aber die chemischen Eigenschaften einer Flüssigkeit besitzt.
Zu Beginn des Prozesses, werden die rohen, ungerösteten Kaffeebohnen in einem sehr großen Tank gegeben und mit Wasserdampf und Wasser befeuchtet. Diese Vorbehandlung ist wichtig, da sonst das flüssige Kohlendioxid nicht seine gewünschte Wirkung entfalten kann.
Nach einer kurzen Wartezeit wird die Kammer unter Druck gesetzt und das CO2 wird hinzugefügt – es wird quasi durch den hohen Druck durch die Bohnen durchgepresst. Während des gesamten Vorganges werden die Bohnen nicht beschädigt oder aufgebrochen.
Durch die Vorbehandlung besitzen die Rohbohnen eine erhöhte Feuchtigkeit, sodass das Koffein einfach herausgelöst werden kann. Wenn das Gemisch aus der Kammer herausgeleitet wird und verdampft, ‚fällt‘ das Koffein quasi aus der Luft in einen Behälter und kann an Drittanbieter weiterverkauft werden.
Dieser Zyklus wird jetzt so lange wiederholt, bis der kleinstmögliche Koffeingehalt innerhalb der Bohnen erreicht wird. In Deutschland liegt die gesetzliche Grenze, ab wann man einen Kaffee als entkoffeiniert bezeichnen kann, bei 0,08%. Wird dieser Wert erreicht, wird der Zyklus gestoppt und die Rohbohnen werden in einen Trockentank entladen, wo sie schonend getrocknet werden. Hier erreichen die Bohnen ihren ursprünglichen Feuchtigkeitsgehalt und sind röstfertig.
Warum haben wir uns für die CO2 Entkoffeinierung entschieden?
Zuerst einmal war uns von vornherein klar, dass wir keine bereits entkoffeinierten Bohnen für unseren OHNE kaufen, sondern diesen exklusiv selbst produzieren wollen. Wir haben tolle Bohnen aus Äthiopien gefunden, die die Basis für unser Produkt sind und wollten jetzt noch die perfekte Methode des Entkoffeinierens finden.
Warum also die CO2 Methode? Das hat mehrere Gründe. Zusammen mit der Schweizer-Wasser-Methode gehört sie zu den besten Verfahren, die es für das Entkoffeinieren von Kaffee gibt.
Bei beiden Methoden bleiben die für das Aroma und für den Geschmack verantwortlichen Komponenten und die Zellstruktur, bis auf das herausgelöste Koffein, praktisch intakt. Sie sind beide chemiefrei und natürlich und deshalb auch gesundheitlich total unbedenklich, was für uns ein klares Must-have ist!
Wir haben sogar beide Methoden mit unserer Kaffeebohne getestet und fanden beide geschmacklich exzellent, trotzdem hat die CO2-Methode einen entschiedenen Vorteil:
Für die Schweizer-Wasser-Methode hätten wir nur die Wahl zwischen Partnern in Kanada oder Mexiko gehabt, was aus ökologischer und nachhaltiger Sicht für uns ein No-Go war. Für die CO2-Methode haben wir hingegen einen Partner hier in Deutschland, genau genommen in Bremen, finden können, der sein ganz eigenes CO2-Verfahren nutzt, bio-zertifiziert und hochkompetent ist und sich außerdem noch ständig weiterentwickelt.
Das war für uns ganz klar ausschlaggebend und wir haben unsere Entscheidung bis heute nicht bereut!
Jetzt wisst ihr also, wie Kaffee entkoffeiniert wird und warum wir uns ausgerechnet für die CO2-Methode entschieden haben.
Wenn ihr neugierig seid, ob unser Decaf wirklich so gut schmeckt, wie wir sagen, probiert unseren super leckeren Filterkaffee und Espresso. Sie werden euch überzeugen, versprochen!
Ihr braucht doch noch mehr Argumente, um von koffeinfreiem Kaffee überzeugt zu werden? Hier sind 7 GUTE GRÜNDE FÜR ENTKOFFEINIERTEN KAFFEE IN DEINEM LEBEN.
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➱ Zu grenzenlosem OHNE Filterkaffee
Susanne
September 23, 2020
Das ist jetzt mal eine richtig gute Erklärung des Vorgangs, bin OHNE Ende gespannt auf meine erste Lieferung und freu mich drauf!